So nun bin ich endlich im Allgäu angekommen und konnte bis zum 1. Weihnachtsfeiertag die Füße hochlegen und mich mal bekochen lassen.
Dann war ich aber dran und habe mich für eine Rinderbrust (ca. 2,5Kg) mit viel Gemüse, als Püree zubereitet, entschieden, da ein Teil meiner Familie gerade eine Low Carb Essenumstellung hinter sich haben und somit alle kohlenhydratreichen Produkte nicht erlaubt waren. 🙂
Daraus ist folgendes entstanden:
Weihnachtsessen Part 4
“Das Bodenständige”
Rinderbrust/Erbsen/Steckrübe/Karotte/Sauce
Rinderbrust
Die Rinderbrust ist ein nicht oft verwendetes Fleischstück vom Rind. Es ist durch seine Struktur relativ zäh und nicht so flexibel in seiner Zubereitung. Ich habe mich entschieden die Brust einfach zu marinieren und bei niedriger Temperatur lange zu schmoren. Also habe ich mich nach dem Aufstehen direkt ans Marinieren gemacht und die Haut in einem Karo-Muster leicht angeschnitten und mit Rosmarin, Salz, Pfeffer, etwas Zucker, Paprikapulver, Knoblauch, Zwiebeln und etwas geschmolzener Butter massiert. Das Ganze in Frischhaltefolie einpacken und bis Mittags warten. Dann habe ich einen tiefen Bräter mit grob geschnittenen Suppengrün, einer halben Flasche trockenen Rotwein und ca. 500ml Bratenfond gefüllt. Die Rinderbrust ausgepackt, darauf legen und ab damit in den Ofen bei ca. 100-110 Grad Umluft. Dann habt ihr ca. 4-5 Stunden Zeit, um euch um die restlichen Zutaten zu kümmern oder ein Nickerchen zu machen. 🙂
Nach ca. 4 Stunden nehmt ihr das Fleisch aus dem Bräter und packt es gut in Alufolie ein. Den Ofen nun anstellen und die Brust zum Ruhen nochmal in den Ofen geben.

Erbsen
Die frischen Erbsen habe ich einfach mit einer ganz klein geschnittenen Zwiebel und etwas Butter kurz gedünstet und fertig.
Steckrübe
Steckrübe ist ein sehr verkanntes Gemüse, wie ich finde. Es ist eine super Alternative zu anderen erdigen Gemüsesorten und bringt eine leichte Süße ins Gericht, was oft gut zu starken Fleischgerichten passt. Für das Püree also einfach die Steckrübe schälen und in grobe Stücke schneiden. Die Stücke in einen Topf, leicht mit Salzwasser bedecken und gar kochen lassen.
Danach das Wasser abgießen und die Steckrübe mit einem großen Stück Butter, Salz, Pfeffer und etwas Zucker pürieren.
Karotte
Die Karotte ist der Steckrübe sehr ähnlich. Deswegen bin ich genauso vorgegangen. Wichtig, vergesst bei diesen Gemüsearten nicht den Zucker. Der hebt das natürliche Aroma nochmals hervor.
Ach so, bei Pürees immer die drei französischen Küchengeheimnisse anwenden: Butter, Butter und Butter. Dann kann ein Püree nur gut werden.

Sauce
Das Geniale bei Schmorgerichten ist, dass man immer eine leckere Sauce herausbekommt. Ich habe die Flüssigkeit, die beim Schmoren im Bräter entstanden ist, in einen großen Topf gegeben und den Herd auf Vollgas gedreht. Somit reduziert die Sauce nochmal schön ein und gewinnt an Aroma. Dann zwischendurch immer wieder probieren und schauen, was noch fehlt. Meistens ist es mit einer Prise Salz oder Zucker schon getan. Wenn ihr dann mal keine Hilfsmittel, wie Speisestärke oder Saucenbinder zur Hand habt, reibt einfach eine Kartoffel in die Sauce und lasst es einmal ordentlich aufkochen. Die Kartoffel gibt ihre Stärke ab und die Sauce wird gebunden. Letztlich die Sauce durch ein Sieb passieren und ein kleines Stück Bitter-Schokolade dazu schmeißen. Das verleiht den perfekten Glanz. 🙂

Ich habe gleich mal mein Weihnachtsgeschenk genutzt und alles auf den Schieferplatten angerichtet. Sieht ein bisschen aus, wie aus den 90er Jahren, aber lecker war es und keiner hat irgendwo Kohlenhydrate vermisst 🙂
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