Das Restaurant Adagio im Atrium Hotel in Mainz Finthen…

 

Meine Cousine kam diese Woche aus New York wieder zurück, wo sie nun mehr als ein Jahr gelebt hatte.

Die Wiedersehensfreude musste natürlich gefeiert werden und wo kann man dies besser, als in meiner alten Wirkungsstätte, dem Atrium Hotel. Dort habe ich meine Ausbildung zum Hotelkaufmann absolviert und danach nebenbei noch als Aushilfe im Restaurant gearbeitet und durfte einiges über die Hotellerie und vor allem über Essen und Wein lernen.

Im Restaurant Adagio ist sicherlich für jeden etwas dabei. Man kann in einer schönen und entspannten Atmosphäre, von einem sehr leckeren hausgemachten Flammkuchen bis hin zum 5 Gang Feinschmecker Menü alles genießen, was die mediterran angehauchte Küche hergibt.

Um vielleicht Einigen die Scheu vor einem Luxushotel hier in Mainz zu nehmen, muss man dort keineswegs im feinen Zwirn erscheinen. Zugegeben- in Birkenstock und Jute Beutel vielleicht auch nicht, aber durch das junge und lockere Team kann sich Alt und Jung, “International Business Guest” und “junger Food Interessierter” absolut wohlfühlen.

Und von feiner Tischdecke und Silberbesteck, keine Spur.

Schöne dunkle massive Tische mit Tischläufern und Holzkiste mit Olivenöl und Meersalz erwarten einen.

Also Servierte auf den Schoss und los gehts…

 

Wir haben uns letztlich für ein 4 Gang Überraschungsmenü entschieden und uns auch beim Wein vollkommen auf den Service verlassen. So sind wir  mit einem Gläschen Riesling Kabinett von der Mosel mal ganz blind und entspannt in den Abend gestartet.

Vorab gab es dann einen kleinen Gruß aus der Küche:

“Frisch aufgeschnittener Parmaschinken mit Parmesan und Rucola”

…und für meine Cousine, die alte Risotto-Liebhaberin, ein Kräuter-Risotto mit grünem Spargel.

So konnte es weitergehen 🙂

Als Vorspeise gab es dann “Pulpo”(Tintenfisch), lecker mariniert mit Staudensellerie und einem Birnenchutney.

Das Ganze lag auf einem gerösteten Brot, war bedeckt mit einem Wildkräutersalat und on Top gab es noch eine getrocknete Tomatenhaut.

Wer kommt denn auf so eine Idee?? …Ziemlich fancy 🙂

Eine super leichte und frische Vorspeise, die das Menü perfekt eingeleitet hat.

Zwischengang: Thema “Blumenkohl”

Das kennt ja eigentlich jeder von uns.

Meistens hat es Oma so lange gekocht, bis man den schlaffen Blumenkohl gerade noch so vor dem endgültigen Ertrinken aus dem Wasser geholt hat. So war es zumindest bei mir

– sorry Oma:-)

Hier kam der Blumenkohl aber in ganz verschiedenen Variationen auf den Teller.

Gebacken, “crispy”, als Creme, mit gerösteten Mandeln…

Super spannend, was man mit so einem eigentlich “einschläfernden” Gemüse alles machen kann. Muss ich unbedingt mal ausprobieren.

Saison pur!

Alles, was es gerade frisch auf dem Markt gibt, wurde zu einem phänomenalen Hauptgang in Harmonie gebracht

– Einfach genial.

Ein ganz toller Hirschrücken mit einer Kürbislasagne, gebratenen Steinpilzen und Zuckerschoten. Als perfekte Abrundung wurde uns noch am Tisch eine mega Sauce, auch Jus genannt, über das Fleisch gegossen.

Wir waren hin und weg und haben uns in den Hirsch verliebt…

Eigentlich waren wir schon vollkommen gesättigt und glücklich, aber etwas Süßes geht doch immer, oder?

Und was wir da bekommen haben, hat sich perfekt in den Abend eingereiht.

Super kreativ und auch für mich etwas vollkommen Neues.

Ein süßes Kürbissorbet, auf Kürbiscarpaccio mit einem Schocko-Kuchen und Mousse.

Auch hier hatte man eine perfekte Kombination von verschiedenen Texturen. Die knackigen Kürbisscheiben mit dem fluffigen Mousse, dem super erfrischenden Sorbet und dem kräftigen Schock-Kuchen. Die Geschmacksknospen wussten gar nicht mehr wo oben und unten war…

Ach ja, natürlich zu jedem Gang ein neuer Wein.

Mal ein Riesling, mal ein Sauvignon Blanc, mal ein Deutscher, mal ein Italiener. Natürlich könnte ich jetzt noch drei Seiten über den Wein philosophieren, was ich gestern eigentlich schon während des Trinkens getan habe, aber letztendlich war jedes Glas einfach sau lecker und hat perfekt zum Essen gepasst.

So sollte ein Menü ausschauen…

Produkte, die momentan Saison haben und hier in der Region erhältlich sind. Das ist nachhaltiges Kochen und dafür kann man auch schon mal den ein oder anderen Euro mehr ausgeben.

Also, wenn ihr mal was zu feiern habt oder ihr euch einfach mal etwas gönnen möchtet, zieht ein lockeres Hemd an, putzt euch die Zähne, packt eure Kumpels ein und schaut mal im Atrium vorbei und ich verspreche euch, ihr habt einen super schönen und entspannten Abend.

P.S. Und okay, vielleicht bin ich etwas voreingenommen, weil ich praktisch in diesem Hotel gelebt habe, aber ich denke gerade dadurch weiß ich, wie dort gearbeitet wird und kann sagen, es lohnt sich 🙂